Die Engel sollen leuchten

16 Engel finden Sie an der Empore der St. Andreas-Kirche Ashausen, geschaffen von der Künstlerin und Theologin Petra Grünig. Inspiriert von diesen Engeln, ziert nun einer von den vielen Engeln das neue Logo der Gemeinde. Deshalb wollten wir die Künstlerin dazu interviewen. 

  • Wie sind die Engel in unsere Kirche gekommen?
    Nachdem St. Andreas im Jahr 2000 meinen Bilderzyklus zum Neuen Testament erworben hatte, wirkten die Kassetten an der Empore sehr leer. Das forderte meine Fantasie heraus. Die Idee zu den Engeln hatte ich durch eine enge Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Paul Imhof, zum letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes. Diese Idee präsentierte ich dem Kirchenvorstand und ich bekam den Auftrag. Nach und nach - so, wie die Bilder entstanden -, brachten wir sie an der Empore an. Gottesdienste begleiteten diesen spannenden Prozess.Sie die Engel nur für unsere Kirchengemeinde angefertigt oder gibt es noch andere Gemeinden, die ebenfalls Werke von Ihnen haben?Nur St. Andreas, d.h. keine andere Kirchengemeinde, besitzt Werke von mir.Zur Ausstellung waren aber schon öfter Bilder von mir in verschiedenen Kirchen (-gemeinden), z.B. in Hamburg, Winsen, Erfurt, Verden, Stuttgart und Berlin. 
  • Welche Bedeutung steckt hinter den Engeln?
    Eine sehr (zu) große Frage! Zunächst erschließt sich die Bedeutung jedes einzelnen Engels durch dessen Namen. Yerachmiel z.B. lässt sich übersetzen mit „Meine Barmherzigkeit ist Gott“. Bedeutend ist aber auch der Prozess der Namensgebung, dass jeder Engel einen “Partner“ hat, die Wahl der Farben, die eingearbeiteten Elemente (aus Patmos und Jerusalem), die Anordnung und auch die Wahl der Technik (Fresco-Technik). Das gesamte Werk bezieht letztlich seine Bedeutung daraus, dass 14 der 16 Engel in der Offenbarung des Johannes erscheinen.Für diese Arbeit bin ich eigens nach Patmos gereist, wo Johannes in einer Grotte die Offenbarungen hatte, um mich inspirieren zu lassen, zu meditieren und zu malen. Sehr viele theologische und spirituelle Forschungen haben zudem zu einer sehr komplexen, tiefen Bedeutung beigetragen, die ich dem Werk gegeben habe. Insgesamt kann ich sagen, es ist eine bildliche Darstellung der göttlichen helfenden Kräfte zu einer neuen Schöpfung, in persönlicher und globaler Welt. Zwischen Schalachiel (Gott sendet aus) und Qahaliel (Gott sammelt ein) entfaltet sich die Weisheit, dass nichts von Dauer ist, dass Altes vergeht und Neues entsteht, dass zu jedem Ja ein Nein gehört. Und darüber leuchtet das Versprechen Gottes in den Farben des Regenbogens.
  • Haben Sie einen Lieblingsengel?
    Jeden Tag habe ich einen anderen Lieblingsengel. Am Samstag ist es z.B. der Rafael, weil er der Engel dieses Tages ist. Diesen Text schreibe ich an einem Donnerstag, da begleitet uns Yerachmiel. So hat jeder Wochentag seinen Engel und das mag ich sehr. Außerdem meditiere ich oft mit allen Engeln, denn zu jedem Chakra gehört ein Engel-Paar.
  • Liebe Frau Grünig, vielen Dank für das Interview.

Gesche Fellenzer
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